Bestattungsarten

Die Entscheidung für die Art der Bestattung ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Insbesondere sollte man schon deshalb die Frage nach der Bestattungsart bereits zu Lebzeiten bedenken und ggf. in einer Bestattungsvorsorge regeln.


Die Erdbestattung (Körperbestattung)
Es handelt sich um die traditionellste Bestattungsart in Deutschland. Die Beisetzung erfolgt auf einem kommunalen oder kirchlichen Friedhof. Die Grabstelle wird für einen bestimmten Zeitraum unter Berücksichtigung von Ruhefristen (i.d.R. 20-25 Jahre) erworben. Erdbestattung kann in einem Wahl-, Reihen- oder anonymen Grabfeld erfolgen. Es kann ein- oder mehrstellig sein (Doppelgrab).

Die Feuerbestattung (Einäscherung)
Eine Feuerbestattung ist mittlerweile die häufigste Bestattungsart in Deutschland. Die Beisetzung findet nach der Einäscherung in einer Urne in der Regel in einem Urnengrab oder Kolumbarium (s.u.) statt. Die Beisetzung in einer bereits bestehenden Erdgrabstelle ist i.d.R. ebenfalls möglich.

Die Seebestattung
Bei der Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer
wasserlöslichen Urne aus Zellulose, Sand- oder Salzstein der See
übergeben. Die Übergabe erfolgt in gesondert ausgewiesenen Gebieten in Nord- oder Ostsee, aber auf Wunsch auch auf allen anderen Weltmeeren. Da nur die Asche eines Menschen der See übergeben werden darf, setzt diese Bestattungsform eine vorhergehende Einäscherung voraus. Die Beisetzung erfolgt in aller Regel von Schiffen aus, die speziell für derartige Aufräge bereitstehen. Angehörige können bei der Beisetzung auf See teilnehmen.

Die anonyme Bestattung
Die anonyme Bestattung erfolgt auf einem Gräberfeld ohne besondere Kennzeichnung der einzelnen Grabstelle. Es handelt sich hierbei nicht um eine persönliche Grab-und Gedenkstätte. Abhängig davon, ob ein Friedhof überhaupt diese Form der Bestattung anbietet, ist sowohl eine Feuer- als auch eine Erdbestattung anonym möglich.

Gruftbestattung
Auf einigen (alten) Friedhöfen sind Beisetzungen in Grüften möglich. Grüfte sind unterirdisch oder oberirdisch ausgemauerte Grabplätze, bei denen die Särge der Verstorbenen meist in einzelnen, separat vermauerten Gruftzellen beigesetzt werden.

Das Kolumbarium - eine Urnennischenwand
Das Kolumbarium ist eine Alternative zum Urnengrab. Die Urne mit der Asche des Verstorbenen wird in einer Wandnische beigesetzt. Die Ruhezeit beträgt zwischen 10 und 30 Jahren. Nach der Beisetzung wird die Nische mit einer Steinplatte, mit Glas oder mit einem Gitter verschlossen, welche in der Regel eine Aufschrift mit dem Namen des Verstorbenen trägt. Kolumbarien finden sich sowohl im Freien, als auch in geschlossenen Räumen. Manche Kammern können zwei oder mehrere Urnen aufnehmen, was die Verwendung als Familiengrab erlaubt.

Almwiesenbestattung
Die Asche des Verstorbenen (und nur diese) wird auf einer Almwiese in der Schweiz im Blumenmeer vergraben. Die Möglichkeit zur Aufstellung eines Grabsteines oder Kreuzes ist nicht gegeben. Eine Feier mit Angehörigen ist möglich.

Luftbestattung
Diese Art von Bestattung setzt wiederum eine Einäscherung voraus. Die Asche wird mit einem Helikopter, Flugzeug oder Ballon über der See oder dem Land ausgestreut. Hierbei besteht die Möglichkeit, als Angehöriger anwesend zu sein.

Baumbestattung (Friedwald , Ruheforst, Trauerwald Oase)
Bei der Baumbestattung wird die Asche bzw. eine Zelluloseurne mit der Verstorbenenasche nach der Einäscherung im Wurzelbereich eines Baumes in die Erde eingebracht. Das kann ein eigens dafür neu gepflanzter Baum sein, oder auch ein bereits bestehender. Allen Baumgrabstätten gemein ist, dass die Ruhestätte nicht von Angehörigen gepflegt werden muss, aber dennoch ein Ort für die Trauer existiert, an dem der Verstorbene „besucht“ werden kann.

Die Körperspende
Die Körperspende an ein (anatomisches) Institut ist eine Möglichkeit der Bestattung, die sterblichen Überreste zur wertvollen Hilfe für die Allgemeinheit werden zu lassen. Der Körper des Verstorbenen findet Verwendung zu Lehr- oder Forschungszwecken. Nach dem Erfüllen des Zweckes -- dies sind oft Monate bis Jahre -- wird der Körper eingeäschert und die Asche auf Kosten des Instituts oder gegen einen geringen Unkostenbeitrag beigesetzt. Ob sich ein Spender eignet, soll ggf. zu Lebzeiten geklärt werden. Heute haben die meisten Institute mehr Spenderanfragen als Bedarf.

Weltraumbestattung
Es handelt sich hier ebenso um eine Feuerbestattung. Aus der Urne werden ein paar Gramm der Verstorbenenasche entnommen. Diese wird dann regelmäßig als „Sammelurne“ von einem Weltraumstützpunkt in den USA oder Russland mit einer Rakete in den Weltraum befördert. Diese Kapsel ist ca. 30 Jahre im Weltraum, wo sie danach verglüht. Die restliche Asche wird auf einem Friedhof beigesetzt.